Erforderlich für den Unterricht
Buch: Fridolin mit CD
(***bitte die neue Auflage für den Gruppenunterricht besorgen***)
Fußbank, z. B.: diese hier
Tipps zum Kauf einer ersten Konzertgitarre
Wenn Kinder oder Erwachsene mit klassischer Gitarre anfangen, spielt das richtige Instrument eine wichtige Rolle für Motivation, Spielkomfort und Klang. Hier sind einige Hinweise, die die Auswahl erleichtern:
Größe und Spielbarkeit
- Jüngere Schüler*innen beginnen meist mit kleineren Gitarren (½- oder ¾-Größe), die leichter zu halten sind.
- Ältere Kinder oder Jugendliche können oft schon eine 4/4-Gitarre spielen. Falls diese anfangs noch etwas zu groß wirkt, kann ein Kapodaster helfen: setzt man ihn in höheren Bünden auf, verkürzt sich die Mensur, und das Spielen fällt leichter. Mit der Zeit kann der Kapodaster weiter nach unten wandern, bis das Instrument in voller Größe genutzt wird – so „wächst“ die Gitarre mit.
Saitenlage (String Action)
- Die Saitenlage bezeichnet den Abstand zwischen Saite und Griffbrett, gemessen meist am 12. Bund (ca. 4–5 mm bei einer Klassikgitarre).
- Sie sollte tief genug sein, damit die Finger nicht zu viel Kraft brauchen.
- Gleichzeitig darf sie nicht zu niedrig sein, sonst entstehen störende Nebengeräusche (Schnarren).
- Ist die Saitenlage zu hoch, kann der Steg von einer Fachkraft nachgearbeitet werden (ca. 30 €).
Empfohlene Marken und Modelle
- Solide Einsteiger-Modelle: Yamaha, Ortega, Asturias, Martinez, Höfner, Granada.
- Bessere Mittelklasse: Pro Natura, Artisano, Camps, Hanika.
- Auch einige Cordoba-Modelle (vor allem die teureren Serien) und Duke sind sehr gut, während günstigere Cordobas gelegentlich anfälliger für Verzug sind.
Neu oder gebraucht?
- Gebraucht kaufen ist oft eine gute Idee: günstiger, nachhaltiger und umweltfreundlicher. Auf Plattformen wie eBay lassen sich viele Modelle finden – man kann sie im Laden neu ausprobieren und dann gezielt gebraucht suchen.
- Bei günstigen Gitarren ist auch ein Wiederverkauf problemlos möglich.
- Gebrauchte Instrumente können im unteren Preissegment 30 % bis 70 % günstiger sein als Neuinstrumente.
- Vorsicht bei sehr billigen neuen Gitarren: Häufig haben sie schwache Mechaniken, fragile Bauteile, schlechte Saitenlage oder dumpfen Klang. Für ein neues Instrument sollte man mindestens 150–200 € investieren.
Herkunft und Nachhaltigkeit
- Manche sehr günstigen Gitarren stammen aus chinesischer Produktion, bei der nicht immer klar ist, ob das Holz aus nachhaltiger Quelle kommt.
- Komplett in Europa gefertigte Instrumente sind meist ökologisch und qualitativ die bessere Wahl.
- Gebrauchte Instrumente – auch aus China – sind trotzdem eine sinnvolle Option, da kein neues Holz verbraucht wird.
Wichtige Qualitätsmerkmale
- Decke: Massivholz klingt in der Regel voller und lebendiger als Sperrholz, ist aber teurer.
- Steg: sollte aus Knochen oder einem haltbaren Material bestehen.
- Hals: muss gerade sein (nicht verzogen oder verdreht).
- Bundreinheit: Die Gitarre sollte in allen Lagen sauber stimmen.
- Korpus: möglichst ohne Risse, da diese sich vergrößern können. Kleine Kratzer sind dagegen meist unproblematisch.
- Mechaniken: sollten leichtgängig sein und die Stimmung halten.
Wo kaufen?
- In München ist Hieber Lindberg die größte Adresse für Musikinstrumente. Dort kann man verschiedene Modelle ausprobieren und sich fachkundig beraten lassen.
- Empfehlenswert ist es, ein Modell zunächst im Geschäft zu testen und dann bei Bedarf nach demselben Modell gebraucht zu suchen.
Kurze Checkliste für den Kauf
✔️ Passt die Größe – oder erleichtert ein Kapodaster das Spielen?
✔️ Ist die Saitenlage bequem, ohne übermäßiges Schnarren?
✔️ Ist der Hals gerade und die Gitarre bundrein?
✔️ Funktionieren die Mechaniken reibungslos?
✔️ Hat der Korpus keine Risse und klingt die Gitarre ausgewogen?
Empfohlene Gitarrengröße
Bitte im Laden nachfragen, ob ½, 2/3, ¾ usw. – Größe des Kindes, der Hände und auch die Gelenkigkeit der Finger spielen mit.
Es kann später sinnvoll sein, z. B. bei Fortgeschrittenen, die die Griffe schon beherrschen, oder wenn das Kind schnell wächst, die nächste Gitarrengröße zu wählen und zunächst mit Kapodaster zu spielen. Im Gruppenunterricht ist das allerdings nur möglich, wenn alle gleich ausgestattet sind!
Nötig für zu Hause
Stimmgerät + Metronom – bei Apps meist kostenlos (z. B. „Metronome Beats“ / „Guitar Tuner“ für Android oder ähnliche Namen bei iOS).
Kombigerät, z. B. dieses (oder ein ähnliches Gerät mit Metronom und Stimmgerät).
Üben
Ich versuche natürlich, den Kindern die Grundlagen beizubringen – wenn aber auch die Eltern die Prinzipien verstehen, können sie enorm helfen, damit der Unterricht noch mehr Erfolg bringt!
Selbst die Talentiertesten kommen nicht ohne Übung weiter. Das Gitarrenspiel soll Spaß machen, aber ohne ein bisschen Disziplin führt es später nur zu Enttäuschungen. Drei Übungseinheiten à 15 Minuten pro Woche sind absolutes Minimum. Besser ist regelmäßiges, verteiltes Üben – z. B. fünfmal 20 Minuten.
Gerade bei jüngeren Kindern ist die Konzentrationsspanne oft kurz. Unterstützung durch die Eltern kann deshalb sehr hilfreich sein.
Wichtig: täglich 2–3 Minuten Fingerübungen zum Einspielen und für die Technik. Am Anfang kann und sollte das mehr Zeit einnehmen. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, eine gute Technik zu entwickeln – das spart langfristig Zeit, Geld und Nerven und macht das Spielen leichter und spaßiger. Die Kinder sollten sich dabei möglichst auf einen schönen Klang konzentrieren.
Üben ist nur effektiv, wenn es langsam genug erfolgt, um Fehler korrigieren zu können – und im Takt! Je früher man sich an das Metronom gewöhnt, desto besser. Am Anfang kann es nervig wirken, aber mit Geduld wird es zu einer wertvollen Hilfe fürs Rhythmusgefühl.
Stücke und Improvisation
Sobald man soweit ist, lernt man Stücke und Melodien. Diese sollten so geübt werden, dass man sie im Takt spielen kann – im Gruppenunterricht zeigt sich der Vorteil sofort.
Freies Spielen ist ebenfalls wichtig: eine eigene Interpretation oder kleine Improvisationen fördern Kreativität und bringen viel Freude. Je nach Situation wird auch Improvisation im Unterricht vermittelt.
Viel Spaß und eine gute musikalische Entwicklung wünsche ich euch! 🙂